Altbauten fressen Energie in Waldeck-Frankenberg
8. Oktober 2025
Wohnen im Landkreis
Durchs Dach, durch alte Fenster, durch ungedämmte Wände – in vielen Häusern im Landkreis Waldeck-Frankenberg geht Tag für Tag Energie verloren.
Das Heizen wird in der kalten Jahreszeit zur Kostenfalle, während Wärme ungenutzt nach draußen entweicht. Eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist: Von den rund 78.600 Wohnungen im Landkreis sind 67 Prozent älter als 45 Jahre. Das heißt: Etwa 52.900 Wohnungen sind reif für eine energetische Sanierung.
Im Fokus der Untersuchung steht der Energieverbrauch. „Dabei herausgekommen ist, dass die Wohngebäude im Landkreis Waldeck-Frankenberg beim Energieverbrauch 6,5 Prozent pro Quadratmeter über dem bundesweiten Durchschnitt liegen“, erklärt Institutsleiter Matthias Günther. Gründe dafür sind die Altersstruktur der Gebäude und der hohe Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern, die deutlich mehr Energie benötigen als große Mehrfamilienhäuser.
Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müssten Immobilienbesitzer im Kreis jährlich rund 376 Millionen Euro in Sanierungen investieren – und das über 20 Jahre hinweg. Umgerechnet bedeutet das: Mehr als 7.000 Euro pro Wohnung müssten in Dämmung, neue Fenster oder moderne Heizungen fließen. Günther spricht von einem „Mammutprojekt, das nur mit gezielten Förderungen gelingen kann“.
„Sanierungs-Turbo“ gefordert
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) fordert deshalb mehr Tempo und warnt vor Kürzungen bei staatlichen Förderprogrammen. Präsidentin Katharina Metzger betont: „Entscheidend ist, dass sich Eigentümer Sanierungen überhaupt leisten können. Nur dann kommen wir beim Klimaschutz voran.“ Würden Häuser im großen Stil modernisiert, sei das nicht nur ein Gewinn fürs Klima, sondern auch für die Bauwirtschaft im Kreis.
Wie dringend gehandelt werden muss, zeigt sich auch in Bad Wildungen. Klimaschutzmanager Paul berichtet, dass dort 77 Prozent der Gebäude Ein- oder Zweifamilienhäuser sind – also besonders energieintensiv. Rund 68 Prozent aller Häuser wurden vor 1978 gebaut, fast die Hälfte des Wärmeverbrauchs geht auf diese alten Gebäude zurück.
Eine Analyse im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts zeigt: Würden unsanierte Häuser auf den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70 gebracht, ließe sich der Wärmeverbrauch um bis zu 54 Prozent senken. „Damit wird klar: Der Gebäudebestand ist einer der größten Hebel für den kommunalen Klimaschutz“, sagt Paul. Ein Effizienzhaus 70 verbraucht rund 30 Prozent weniger Primärenergie als ein Neubau – etwa durch bessere Dämmung, moderne Heiztechnik und effiziente Fenster.
Rundumschlag spart Kosten
Paul rät Eigentümern, Sanierungen nicht Stück für Stück, sondern möglichst gebündelt anzugehen. „Viele scheuen die hohen Kosten, dabei zahlt sich eine umfassende Modernisierung mehrfach aus – durch geringere Energiekosten, steigenden Immobilienwert und mehr Wohnkomfort.“ Wer erst das Dach saniert und Jahre später die Fenster, habe am Ende meist höhere Gesamtkosten. Förderprogramme könnten helfen, die finanzielle Belastung abzufedern.
Auch Metzger empfiehlt, im „Rundumschlag“ zu modernisieren: „Wenn Dach und Fassade gemacht werden müssen, ist es günstiger, das Gerüst nur einmal aufzustellen.“ Energetisch entscheidend seien Dämmung, neue Fenster und moderne Heiztechnik. Das Pestel-Institut weist zudem darauf hin, dass Altbau-Sanierungen nicht nur die Heizkosten senken, sondern auch die regionale Bauwirtschaft stärken können. „Sanierungen helfen, Jobs im Kreis zu sichern und die Baukrise abzufedern“, betont Metzger.
Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, ergänzt: „Man muss auch immer im Blick behalten, was sich die Eigentümer überhaupt leisten können – und jede Immobilie individuell betrachten.“
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