Herbstferienstart sorgt für Staus
6. Oktober 2025
Über 1.200 Baustellen bremsen den Verkehr
Zum Wochenende vom 10. bis 12. Oktober rechnet der ADAC mit starkem Reiseverkehr auf den Autobahnen. Grund ist der Beginn der Herbstferien in mehreren Bundesländern: In Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland starten die Schulferien, während in Hessen, Sachsen und Thüringen bereits die zweite Ferienwoche läuft. Auch in einigen Regionen der Niederlande beginnen jetzt die Ferien.
Besonders gefragt sind Reiseziele in den Alpen, den deutschen Mittelgebirgen sowie an Nord- und Ostsee. Bei freundlichem Wetter ist zusätzlich mit vielen Tagesausflüglern in den Naherholungsgebieten rund um die großen Städte zu rechnen.
Für zusätzliches Staupotenzial sorgen nach Angaben des ADAC rund 1.230 Autobahnbaustellen. Auch der übliche Berufsverkehr am Freitag dürfte die Situation verschärfen. Erschwerend kommen mögliche Wetterprobleme hinzu: Dichte Nebelfelder können die Sicht erheblich beeinträchtigen, und wer in höhere Lagen der Alpen fährt, sollte nur mit Winterreifen unterwegs sein.
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Noch hängen Kabel aus der Decke, an den Wänden liegen Werkzeuge bereit und die Eingangstür besteht provisorisch aus Spanplatten – und trotzdem herrscht im neuen Lagunenbad in Willingen an diesem Montagmorgen schon fast regulärer Badebetrieb. 365 Probeschwimmerinnen und Probeschwimmer steigen nacheinander in die Becken, während im Hintergrund weiter gestrichen, gefliest und montiert wird. Mit dieser ungewöhnlichen Mischung aus Baustelle und Badeerlebnis startet einer der wichtigsten Tests der gesamten Sanierungszeit: der Belastungstest unter realen Bedingungen. Dabei geht es nicht um das Urteil der Besucher, sondern um das, was sie ins Wasser einbringen. Durch ganz normalen Badebetrieb – Bewegung, Haare und natürliche Einträge – sollen Pumpen, Filter und Wasseraufbereitung geprüft werden. Nur wenn die Technik den Test übersteht und die späteren Laborwerte stabil sind, kann das Bad noch in diesem Jahr öffnen. Bevor es losging, erhielt jede Gruppe eine kurze Einweisung und wurde anschließend von Bademeistern in die jeweiligen Becken begleitet – drinnen wie draußen. Die Testphase dauerte rund eine Stunde, in der alle Teilnehmer in ihren zugewiesenen Becken bleiben mussten. Damit am Ende aussagekräftige Messwerte entstehen, wurde zuvor genau ausgezählt, wie viele Probeschwimmer in welches Becken dürfen. So musste beispielsweise das große Becken mit rund 150 Personen möglichst voll belegt werden, während kleinere Becken mit entsprechend weniger Testschwimmern besetzt wurden. Bürgermeister Thomas Trachte betonte vor Ort, dass ein solcher Belastungstest vorgeschrieben sei, bevor ein Schwimmbad in Betrieb gehen darf. „Nur unter echten Bedingungen zeigt sich, ob alles funktioniert“, sagte er und dankte zugleich den vielen freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, „die diesen wichtigen Schritt heute überhaupt möglich machen“. Norbert Lopatta, Leiter des Tourismus- und Kurbetriebs Willingen, erklärte den genauen Ablauf und die Bedeutung des Tests. Die Mischung der Probeschwimmer ergab sich aus den zahlreichen Bewerbungen – vom Schüler bis zum Rentner, vom Paar bis zur Familie. Nach Abschluss des Probeschwimmens werden Proben aus allen Becken und Leitungen entnommen und im Labor untersucht. „Der Test am Montag ist sehr positiv verlaufen“, berichtete Norbert Lopatta gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Die Technik habe sehr gut und einwandfrei funktioniert. „Die Ergebnisse der manuellen Gegenmessung durch eine händische Probenentnahme werden in circa zwei bis drei Tagen vorliegen. Wir gehen von einem positiven Ergebnis aus“, sagte der Tourismus-Manager.

Am frühen Dienstagmorgen (18. November) kam es in der Affolderner Straße in Edertal-Mehlen zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Gegen 05.50 Uhr fuhr ein Kleinbus die Bundesstraße 485 aus Richtung Lieschensruh in Richtung in Bad Wildungen. In der Affolderner Straße in Mehlen fuhr er in einer Kurve geradeaus in ein Haus. Im Kleinbus befanden sich keine Fahrgäste. Der 76-jährige Busfahrer aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg wurde am Unfallort medizinisch erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus verbracht, wo er verstarb. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Nach derzeitigem Stand kann ein medizinischer Notfall nicht ausgeschlossen werden. Da die genaue Unfallursache aber noch unklar ist, hat die Staatsanwaltschaft Kassel einen Gutachter mit einer Rekonstruktion beauftragt. Der Gutachter hat seine Arbeit an der Unfallstelle am Dienstagmorgen aufgenommen. Am Haus und an dem Kleinbus entstand erheblicher Sachschaden, der derzeit noch nicht beziffert werden kann. Eine Überprüfung der Statik des beschädigten Hauses wird noch durchgeführt. Die Bundesstraße 485 war in Mehlen kurzzeitig in beide Richtungen gesperrt. Die weiteren Ermittlungen werden bei der Polizeistation Bad Wildungen geführt, Unfallzeugen werden gebeten, sich unter der Tel. 05621/70900 zu melden. Foto: Michael Fränkel / Feuerwehr Edertal

Was tun, wenn ein Mensch plötzlich zusammenbricht und nicht mehr atmet? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops an der Gesamtschule Edertal. Gemeinsam mit dem Asklepios-Stadtkrankenhaus Bad Wildungen lernten rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7, wie Wiederbelebung im Ernstfall funktioniert – und dass jeder von ihnen helfen kann. Angeleitet wurden sie von Notarzt Thomas Ross und Andreas Spratte, Fachkrankenpfleger für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Die beiden vermittelten nicht nur theoretisches Wissen, sondern ließen die Jugendlichen selbst erleben, wie man im Ernstfall richtig handelt. Jede Schülerin und jeder Schüler bekam eine eigene Übungspuppe, auf der sie die Herzdruckmassage ausprobierten. Im Hintergrund lief der AC/DC-Klassiker „Highway to Hell“ – sein Takt von rund 100 Schlägen pro Minute ist ideal für die Herzdruckmassage. Schnell kamen Fragen auf: „Was mache ich, wenn die Person plötzlich wieder aufwacht?“ Oder „Soll ich weitermachen, bis der Rettungsdienst kommt?“ Geduldig erklärten Ross und Spratte, dass es in solchen Situation keine perfekte Lösung gebe – entscheidend sei, überhaupt zu handeln. Ein Schüler sagte nachdenklich: „Das hier an der Puppe ist interessant – aber ob ich mich das bei einem echten Menschen trauen würde, weiß ich nicht.“ Andere fühlten sich nach dem Training viel sicherer. „Ich weiß jetzt wenigstens, was ich machen müsste. Das gibt ein gutes Gefühl“, sagte eine Schülerin. „Das Wichtigste ist, überhaupt etwas zu tun. Nichts ist schlimmer, als einfach wegzuschauen“, betonte Spratte. Angst, etwas falsch zu machen, müsse niemand haben. Viele Jugendliche waren überrascht, wie viel Kraft und Ausdauer man braucht, um die Herzdruckmassage durchzuhalten. „Ich hätte nie gedacht, dass das so anstrengend ist“, sagte eine Teilnehmerin, „aber jetzt weiß ich, dass ich im Notfall keine Angst haben muss, zu helfen.“ Gemeinsam mit Ross und Spratte wiederholten die Jugendlichen immer wieder die drei entscheidenden Schritte: Prüfen, rufen, drücken. Zuerst prüfen, ob die Person bei Bewusstsein ist und normal atmet. Dann sofort den Notruf 112 wählen oder jemanden in der Umgebung darum bitten. Und schließlich – ohne zu zögern – mit der Herzdruckmassage beginnen: kräftig, schnell und in der Mitte des Brustkorbs. Ross machte deutlich, wie entscheidend das Eingreifen im Ernstfall ist: „Wir kommen manchmal zu Einsätzen, bei denen niemand gedrückt hat – das ist das Schlimmste.“ Sein Appell an die Jugendlichen: Mut zeigen, und keine Angst haben, zu helfen – denn schon wenige Handgriffe können Leben retten. Viele Erwachsene, so Ross, seien oft unsicher, weil ihr eigener Erste-Hilfe-Kurs schon Jahre zurückliege. „Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen früh lernen, was zu tun ist.“
