Herbstferienstart sorgt für Staus

6. Oktober 2025

Über 1.200 Baustellen bremsen den Verkehr

Zum Wochenende vom 10. bis 12. Oktober rechnet der ADAC mit starkem Reiseverkehr auf den Autobahnen. Grund ist der Beginn der Herbstferien in mehreren Bundesländern: In Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland starten die Schulferien, während in Hessen, Sachsen und Thüringen bereits die zweite Ferienwoche läuft. Auch in einigen Regionen der Niederlande beginnen jetzt die Ferien.

Besonders gefragt sind Reiseziele in den Alpen, den deutschen Mittelgebirgen sowie an Nord- und Ostsee. Bei freundlichem Wetter ist zusätzlich mit vielen Tagesausflüglern in den Naherholungsgebieten rund um die großen Städte zu rechnen.

Für zusätzliches Staupotenzial sorgen nach Angaben des ADAC rund 1.230 Autobahnbaustellen. Auch der übliche Berufsverkehr am Freitag dürfte die Situation verschärfen. Erschwerend kommen mögliche Wetterprobleme hinzu: Dichte Nebelfelder können die Sicht erheblich beeinträchtigen, und wer in höhere Lagen der Alpen fährt, sollte nur mit Winterreifen unterwegs sein.

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6. Oktober 2025
In der Nacht von Samstag auf Sonntag (5. Oktober) ist ein 49-jähriger Mann in der Nähe des Korbacher Hauptbahnhofs Opfer eines Überfalls geworden. Gegen 0.30 Uhr wurde er in der Arolser Landstraße von drei unbekannten Männern von hinten geschubst und zu Boden gebracht. Die Täter traten auf den Mann ein und durchsuchten seine Taschen nach Wertgegenständen. Dem 49-Jährigen gelang es, einen der Angreifer zu Fall zu bringen und ins Gesicht zu schlagen. Durch diese Gegenwehr konnte er fliehen, obwohl die Täter ihn noch bis in den Bereich Flechtdorfer Straße/Skagerrakstraße verfolgten und ihm mit osteuropäischem Akzent etwas zuriefen. Schließlich konnte sich der Korbacher in seine Wohnung retten. Der Mann erlitt Prellungen im Gesicht, am Oberkörper und am Knie und musste ärztlich behandelt werden. Beute machten die Täter nicht. Laut Polizei handelt es sich um drei Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren. Einer ist etwa 1,70 Meter, die beiden anderen rund 1,80 Meter groß. Sie sprachen gebrochen Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Zeugenhinweise nimmt die Kriminalpolizei Korbach unter Tel. 05631/9710 entgegen.
von Marvin Fischer 29. September 2025
Der Füllstand des Edersees ist in den vergangenen Monaten weiter drastisch gesunken. Der größte Stausee Hessens ist aktuell nur noch zu knapp zwölf Prozent gefüllt – rund 23,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Anlage könnte eigentlich bis zu 200 Millionen Kubikmeter aufnehmen. Die Folgen sind spürbar: Laut Lisa Brüne, Pressesprecherin der Edersee Marketing GmbH, verzeichnet die Ferienregion aktuell rund zehn Prozent weniger Buchungen als im Vorjahr. Besonders Anbieter von Wassersportangeboten mussten ihre Aktivitäten frühzeitig einstellen und klagen über Umsatzeinbußen. Das Wasser des Edersees spielt zudem eine wichtige Rolle für die Schifffahrt auf Weser und Mittellandkanal. Aufgrund der Trockenheit gibt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser derzeit nur drei Kubikmeter pro Sekunde ab. Dadurch ist auf der Oberweser keine gewerbliche Schifffahrt mehr möglich. Auch Sportboote mit Motorantrieb können kaum noch fahren. Grund für den niedrigen Stand ist der anhaltende Regenmangel in den Einzugsgebieten von Werra, Fulda und Eder. „Von März bis August ist in keinem Monat mehr als die Hälfte des üblichen Niederschlags gefallen“, erklärte Amtsleiter Jens Köhne. Eine baldige Entspannung sei nicht in Sicht – die Talsperre beginne sich üblicherweise erst im Winter wieder zu füllen. Ein historischer Tiefstand sei zwar möglich, aber nach Köhne eher unwahrscheinlich. Die aktuellen Zuflüsse reichten, um zumindest die Mindestabgabe in den kommenden Wochen zu sichern.
von Marvin Fischer 26. September 2025
Wo früher das Bauchgefühl entschied, übernehmen heute Daten und digitale Tabellen: Vergangene Woche wurde auf dem Hof Stracke in Goddelsheim ein digitales Werkzeug für die Fütterung von Rindern präsentiert. Gastgeber Thomas Stracke, der mit seiner Familie rund 130 Milchkühe hält, öffnete Stall und Silos für die Gäste. Staatssekretär Daniel Köfer war persönlich nach Nordhessen gekommen – und betonte: „Das sogenannte Praxistool Fütterungscontrolling in der Rinderhaltung ist angewandte Digitalisierung aus der Praxis für die Praxis.“ Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) wurde gezeigt, wie Milchviehbetriebe ihre Fütterung künftig effizienter und nachhaltiger gestalten können. „Wenn Menschen das Falsche essen, sinkt die Laune – bei Kühen ist es genauso. Sie brauchen keine Abwechslung, sondern Kontinuität“, erklärte Köfer. Futter mache 40 bis 60 Prozent der Betriebskosten aus. „Mit dem Fütterungstool optimieren wir Qualität und Quantität – praxistauglich, ohne großen Aufwand.“ Ziel sei es, Kosten zu senken, Tiergesundheit zu stärken und das Klima zu entlasten. Im Stall mehr Planungssicherheit LLH-Berater Arnt Schäfers führte vor, wie das digitale Werkzeug funktioniert: Futterproben werden mit einer sogenannten Schüttelbox geprüft, Silagen mit Sandwich-Technik verdichtet – und am Ende laufen die Daten in ein digitales Dashboard. Dort erscheinen sie als klare Kennzahlen, die sofort zeigen, ob die Ration passt oder angepasst werden muss. „Das Tool schafft Planungssicherheit und ist auch ideal für die Ausbildung – Lehrlinge können ganz praktisch berechnen, wie lange ein Silohaufen als Futter reicht“, sagte Arnt Schäfers. Stracke setzt bereits seit einiger Zeit auf ein konsequentes Controlling. „Wenn Abweichungen auftreten, schaue ich umgehend auf die Daten am Melkroboter zur Trockenmasseaufnahme und Wiederkauaktivität und passe die Ration an – so bleiben die Kühe gesund und die Leistung stabil“, berichtete er. Für ihn ist das System „eine echte Hilfe im Alltag und ein Beitrag, Ressourcen besser einzusetzen“. Das Praxistool ist digital beschreibbar – am Tablet oder PC, ähnlich wie eine Excel-Tabelle. Es ermöglicht Datenerfassung direkt im Stall und liefert durch hinterlegte Formeln sofort Ergebnisse im Vergleich zu Zielwerten. Auf über 150 Seiten bündelt es praxisnahe Empfehlungen – von hochwertigem Grundfutter über Beispielrationen bis hin zur Beurteilung von Tierwohlindikatoren. Das Fütterungscontrolling richtet sich nicht nur an aktive Milchviehbetriebe, sondern kann auch in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung und Weiterbildung genutzt werden. „Das ist ein spannendes Werkzeug, das nicht nur der täglichen Arbeit dient, sondern auch Wissen vermittelt“, betonte Köfer. Die Resonanz in Goddelsheim fiel positiv aus: Landwirte zeigten sich interessiert, das digitale Controlling auch in ihren Ställen zu testen, so LLH-Berater Arnt Schäfers. Für Betriebsleiter Stracke selbst steht fest: „Wenn die Kühe satt sind, die Zahlen stimmen und die Milchleistung passt, dann lohnt sich der Aufwand doppelt – für uns und für die Tiere.“ Das Projekt in Goddelsheim gilt als ein Beispiel dafür, wie digitale Hilfsmittel in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden können.