Hier summt es in der Natur
24. September 2025
Neuer Wildbienen-Pfad bei Schwalefeld eröffnet

Ohne sie gäbe es keine Äpfel, keine Tomaten, keinen Kürbis im Garten: Wildbienen gehören zu den stillen, aber unverzichtbaren Helfern der Natur. Doch viele Arten sind bedroht. Genau darauf macht seit vergangenem Freitag ein neuer Wildbienen-Pfad aufmerksam, der zwischen Willingen und Schwalefeld eröffnet wurde. Auf 3,6 Kilometern führt er Besucher an sieben Stationen vorbei – mit Infotafeln, zwei Sandarien und eindrucksvollen Ausblicken. Startpunkt des Rundwegs ist die Pilgerkirche in Schwalefeld, wo Dr. Peter Koswig, Vorsitzender des NABU Korbach, die erste Gruppe bei der Einweihung führte.
Die Initiative geht auf Arnd Brüne, Vorsitzender des Vereins „Aktives Willingen“, zurück. Inspiriert wurde er vom bundesweiten Projekt „Deutschland summt!“, das von den Naturschützern Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel: In Städten und Gemeinden auf den Wert der Wildbienen aufmerksam zu machen und konkrete Schutzmaßnahmen anzustoßen. „Diese Idee wollten wir nach Willingen holen – und mit einem Rundweg erlebbar machen“, sagte Brüne. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn aus einer Vision nach einigen Jahren gemeinsamer Arbeit etwas entsteht, das nun für alle sichtbar ist.“
Vom ersten Gedanken 2020 bis zur Umsetzung vergingen rund fünf Jahre. Gemeinsam mit dem Naturpark Diemelsee, dem NABU Korbach und der Gemeinde Willingen nahm das Projekt Gestalt an – finanziert wurde es durch die Deutsche Postcode Lotterie.
Auch die Schüler der Uplandschule halfen beim Bau eines Sandariums, das Einblicke in das Leben erdbrütender Wildbienen gibt. Neben den bereits angelegten Sandarien sind große Insektenhotels in Planung. Außerdem soll eine App entstehen, die den Pfad mit digitalen Inhalten ergänzt und besonders Kinder spielerisch an das Thema Bienensterben und Naturschutz heranführt.
In Deutschland gibt es rund 540 Wildbienenarten, die meisten leben allein. Sie bestäuben Blüten, nisten im Boden oder in winzigen Hohlräumen und legen dabei nur wenige hundert Meter zurück. „Ohne Bestäubung kein Obst, kein Gemüse“, erklärte Dr. Koswig. Doch die Vielfalt schrumpft: In den vergangenen 30 Jahren sind nach NABU-Angaben rund 75 Prozent der Fluginsekten verschwunden.
Entlang des Weges erklären Tafeln die unterschiedlichen Arten und ihre Lebensräume. Ergänzt werden sie durch anschauliche Beispiele direkt in der Natur: Am Sandarium können Besucher beobachten, wie Bienen ihre Gänge graben, und auf den umliegenden Wiesen lassen sich die Tiere beim Sammeln von Pollen und Nektar entdecken. „Viele Wildbienen brauchen Nahrungspflanzen und Nistplätze direkt nebeneinander. Wenn wir diese Strukturen schaffen, profitieren sie sofort“, so Koswig.
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Wo früher das Bauchgefühl entschied, übernehmen heute Daten und digitale Tabellen: Vergangene Woche wurde auf dem Hof Stracke in Goddelsheim ein digitales Werkzeug für die Fütterung von Rindern präsentiert. Gastgeber Thomas Stracke, der mit seiner Familie rund 130 Milchkühe hält, öffnete Stall und Silos für die Gäste. Staatssekretär Daniel Köfer war persönlich nach Nordhessen gekommen – und betonte: „Das sogenannte Praxistool Fütterungscontrolling in der Rinderhaltung ist angewandte Digitalisierung aus der Praxis für die Praxis.“ Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) wurde gezeigt, wie Milchviehbetriebe ihre Fütterung künftig effizienter und nachhaltiger gestalten können. „Wenn Menschen das Falsche essen, sinkt die Laune – bei Kühen ist es genauso. Sie brauchen keine Abwechslung, sondern Kontinuität“, erklärte Köfer. Futter mache 40 bis 60 Prozent der Betriebskosten aus. „Mit dem Fütterungstool optimieren wir Qualität und Quantität – praxistauglich, ohne großen Aufwand.“ Ziel sei es, Kosten zu senken, Tiergesundheit zu stärken und das Klima zu entlasten. Im Stall mehr Planungssicherheit LLH-Berater Arnt Schäfers führte vor, wie das digitale Werkzeug funktioniert: Futterproben werden mit einer sogenannten Schüttelbox geprüft, Silagen mit Sandwich-Technik verdichtet – und am Ende laufen die Daten in ein digitales Dashboard. Dort erscheinen sie als klare Kennzahlen, die sofort zeigen, ob die Ration passt oder angepasst werden muss. „Das Tool schafft Planungssicherheit und ist auch ideal für die Ausbildung – Lehrlinge können ganz praktisch berechnen, wie lange ein Silohaufen als Futter reicht“, sagte Arnt Schäfers. Stracke setzt bereits seit einiger Zeit auf ein konsequentes Controlling. „Wenn Abweichungen auftreten, schaue ich umgehend auf die Daten am Melkroboter zur Trockenmasseaufnahme und Wiederkauaktivität und passe die Ration an – so bleiben die Kühe gesund und die Leistung stabil“, berichtete er. Für ihn ist das System „eine echte Hilfe im Alltag und ein Beitrag, Ressourcen besser einzusetzen“. Das Praxistool ist digital beschreibbar – am Tablet oder PC, ähnlich wie eine Excel-Tabelle. Es ermöglicht Datenerfassung direkt im Stall und liefert durch hinterlegte Formeln sofort Ergebnisse im Vergleich zu Zielwerten. Auf über 150 Seiten bündelt es praxisnahe Empfehlungen – von hochwertigem Grundfutter über Beispielrationen bis hin zur Beurteilung von Tierwohlindikatoren. Das Fütterungscontrolling richtet sich nicht nur an aktive Milchviehbetriebe, sondern kann auch in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung und Weiterbildung genutzt werden. „Das ist ein spannendes Werkzeug, das nicht nur der täglichen Arbeit dient, sondern auch Wissen vermittelt“, betonte Köfer. Die Resonanz in Goddelsheim fiel positiv aus: Landwirte zeigten sich interessiert, das digitale Controlling auch in ihren Ställen zu testen, so LLH-Berater Arnt Schäfers. Für Betriebsleiter Stracke selbst steht fest: „Wenn die Kühe satt sind, die Zahlen stimmen und die Milchleistung passt, dann lohnt sich der Aufwand doppelt – für uns und für die Tiere.“ Das Projekt in Goddelsheim gilt als ein Beispiel dafür, wie digitale Hilfsmittel in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden können.

Eine Bombendrohung beim Amtsgericht in Frankenberg löste am heutigen Vormittag (24. September) einen Polizeieinsatz aus. Da sich keine Hinweise auf eine tatsächliche Gefährdung ergaben, wird nun gegen den Anrufer ermittelt. Heute Vormittag gegen 11:10 Uhr meldete der Sicherheitsdienst des Amtsgerichts in Frankenberg, dass soeben telefonisch über einen angeblichen Zeugen eine Bombendrohung eingegangen sei. Die Person habe gehört, wie sich zwei Männer darüber unterhalten hätten, am heutigen Tage einen Bombenanschlag im Amtsgericht in Frankenberg zu verüben. Der Sicherheitsdienst leitete unverzüglich die Räumung des Gebäudes ein. Die hinzugezogenen Streifen der Polizeistation Frankenberg suchten im Anschluss das Gebäude, auch unter Einsatz eines Polizeihundes, ab. Bei der Absuche wurden keine gefährlichen Gegenstände im oder am Gebäude aufgefunden. Der Anruf wurde durch Fachleute der Polizei bewertet und als nicht ernst zu nehmende Drohung eingestuft, sodass das Gericht gegen 11:45 Uhr wieder für den normalen Betrieb freigegeben wurde. Nun wird gegen den Anrufer wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt.
Plötzlich volljährig, und von einem Tag auf den anderen soll alles allein gelingen: Wohnung, Geld, Ausbildung, Zukunft. Junge Menschen ohne familiäre Unterstützung stehen beim Start ins Erwachsenenleben vor Hürden, die sie allein kaum überwinden können. Damit die Jugendlichen von dieser Situation nicht erdrückt werden, ist im Landkreis Waldeck-Frankenberg das Projekt „overcome“ gestartet. Es begleitet Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 26 Jahren auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. „Hierbei geht es um Hilfe, die auch tatsächlich ankommt und jungen Menschen eine aussichtsreiche Zukunft ermöglicht“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Getragen wird das Projekt von Delta Waldeck-Frankenberg, gefördert im Rahmen eines Bundesprogramms. In den kommenden vier Jahren sollen 175 Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt werden. Schon jetzt zeigt sich, dass der Bedarf groß ist, sagt Projektleiterin Karin Lehmann. Viele junge Menschen nehmen das Angebot in Anspruch – manche aus eigener Initiative, andere über das Netzwerk von Schulen, Jugendämtern, Beratungsstellen oder etwa Jugendhäusern. Die Beratung ist freiwillig und kostenlos, die Hilfe soll flexibel, individuell und „lebensweltnah“ erfolgen. Im Mittelpunkt steht dabei eine ganzheitliche Begleitung: eine Wohnung finden, Schulden regulieren, den Tagesrhythmus stabilisieren, eine Ausbildung beginnen. Viele der Jugendlichen befinden sich in herausfordernden Lebenslagen, die geprägt sind von instabilen Wohnsituationen, fehlender Tagesstruktur und psychischen Belastungen. Häufig kommen mehrere Probleme gleichzeitig zusammen. Ein großer Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sogenannte Careleaver – junge Menschen, die aus Heimen, Wohngruppen oder Pflegefamilien kommen. Ebenso junge Menschen aus Familien, die in Krisen geraten. „Wir entwickeln gemeinsam mit den jungen Menschen Perspektiven“, erläutert Projektleiterin Karin Lehmann. „Damit helfen wir, ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigeninitiative zu stärken, sodass sie Verantwortung für sich und ihr Leben selbst übernehmen können.“ Für den Landkreis ist das Projekt eine Investition in die Zukunft, die weit über Einzelfälle hinausgeht. Frese betont: „Es ist für uns keine Frage, dass wir diese Arbeit unterstützen.“ Ein Brief vom Amt, den man nicht versteht. Rechnungen, die sich stapeln oder Tage, die ohne Struktur beginnen und genauso enden. Für viele junge Menschen im Landkreis ist das Realität – und für manche der Anfang einer Abwärtsspirale. Wer keinen familiären Halt hat, läuft Gefahr, an diesen Herausforderungen zu scheitern.Plötzlich volljährig, und von einem Tag auf den anderen soll alles allein gelingen: Wohnung, Geld, Ausbildung, Zukunft. Junge Menschen ohne familiäre Unterstützung stehen beim Start ins Erwachsenenleben vor Hürden, die sie allein kaum überwinden können. Damit die Jugendlichen von dieser Situation nicht erdrückt werden, ist im Landkreis Waldeck-Frankenberg das Projekt „overcome“ gestartet. Es begleitet Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 26 Jahren auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. „Hierbei geht es um Hilfe, die auch tatsächlich ankommt und jungen Menschen eine aussichtsreiche Zukunft ermöglicht“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Getragen wird das Projekt von Delta Waldeck-Frankenberg, gefördert im Rahmen eines Bundesprogramms. In den kommenden vier Jahren sollen 175 Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt werden. Schon jetzt zeigt sich, dass der Bedarf groß ist, sagt Projektleiterin Karin Lehmann. Viele junge Menschen nehmen das Angebot in Anspruch – manche aus eigener Initiative, andere über das Netzwerk von Schulen, Jugendämtern, Beratungsstellen oder etwa Jugendhäusern. Die Beratung ist freiwillig und kostenlos, die Hilfe soll flexibel, individuell und „lebensweltnah“ erfolgen. Im Mittelpunkt steht dabei eine ganzheitliche Begleitung: eine Wohnung finden, Schulden regulieren, den Tagesrhythmus stabilisieren, eine Ausbildung beginnen. Viele der Jugendlichen befinden sich in herausfordernden Lebenslagen, die geprägt sind von instabilen Wohnsituationen, fehlender Tagesstruktur und psychischen Belastungen. Häufig kommen mehrere Probleme gleichzeitig zusammen. Ein großer Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sogenannte Careleaver – junge Menschen, die aus Heimen, Wohngruppen oder Pflegefamilien kommen. Ebenso junge Menschen aus Familien, die in Krisen geraten. Selbstbewusstsein und Eigeninitiative stärken „Wir entwickeln gemeinsam mit den jungen Menschen Perspektiven“, erläutert Projektleiterin Karin Lehmann. „Damit helfen wir, ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigeninitiative zu stärken, sodass sie Verantwortung für sich und ihr Leben selbst übernehmen können.“ Für den Landkreis ist das Projekt eine Investition in die Zukunft, die weit über Einzelfälle hinausgeht. Frese betont: „Es ist für uns keine Frage, dass wir diese Arbeit unterstützen.“Damit das nicht passiert, gibt es seit Jahresbeginn das Projekt „overcome“. Bis Ende 2028 sollen rund 175 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 26 Jahren begleitet werden – viele von ihnen sogenannte Careleaver, die aus Heimen, Wohngruppen oder Pflegefamilien kommen, andere aus normalen Familien, die in Krisen geraten. Sie alle eint, dass sie an einem Punkt in ihrem Leben stehen, an dem der Weg in ein eigenständiges Leben ohne Unterstützung kaum zu schaffen wäre. Wie diese Unterstützung aussehen kann, zeigt das Beispiel von Sabrina (Name geändert), erklärt Miriam Kanne von Delta Waldeck-Frankenberg. Mit 21 Jahren verlor sie nach einer Trennung ihre Wohnung. Überfordert von Behördengängen, ohne festen Wohnsitz und ohne jemanden, der sie auffängt, stand sie plötzlich alleine da. Über eine Bekannte erfuhr sie von „overcome“. Dort half man ihr nicht nur bei der Wohnungssuche, sondern begleitete sie auch zu Terminen beim Jobcenter und stellte den Kontakt zur Schuldnerberatung her. „Am meisten haben mir die Gespräche geholfen – zu wissen, dass jemand da ist“, sagt sie. Heute lebt Sabrina in einer eigenen Wohnung und plant eine Ausbildung. Jugendliche setzen sich ihre Ziele selbst Geschichten wie die von Sabrina sind keine Ausnahme. Viele Jugendliche, die zu „overcome“ kommen, haben gleich mehrere Baustellen: instabile Wohnsituationen, Schulden, psychische Belastungen oder fehlende Tagesstruktur. „Wir arbeiten Schritt für Schritt, immer an den Zielen, die sich die Jugendlichen selbst setzen“, erklärt die Projektleiterin Karin Lehmann. „Das kann die erste eigene Wohnung sein, ein Finanzplan oder einfach wieder einen Alltag zu finden“, erläutert sie. Hinter dem Projekt steht ein sechsköpfiges Team von Delta Waldeck-Frankenberg. Die Fachkräfte halten engen Kontakt zu den Jugendlichen – meist zweimal pro Woche, sei es im Büro, bei Hausbesuchen, in Jugendtreffs oder am Telefon. Beratungsräume gibt es in Bad Arolsen, Bad Wildungen, Frankenberg und Korbach, doch die Unterstützung ist nicht an feste Orte gebunden. Entscheidend ist die Nähe zu den Jugendlichen und die Flexibilität, genau da einzuspringen, wo es nötig ist. Finanziert wird das Projekt durch ein Bundesprogramm, zunächst befristet bis Ende 2028. Doch schon jetzt ist klar, dass der Bedarf nicht mit Ablauf der Förderung verschwinden wird. „Wir wünschen uns, dass das Programm weitergeführt wird“, sagt Lehmann. „Denn die Probleme hören nicht einfach auf, nur weil ein Stichtag erreicht ist.“ Auch der Landkreis macht deutlich, dass „overcome“ mehr ist als ein Nischenprojekt. Der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese spricht von einer Investition, die sich doppelt auszahle: „Wer früh Stabilität findet, entlastet nicht nur das Hilfesystem, sondern kann auch aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben.“ So entsteht ein Angebot, das jungen Menschen nicht nur kurzfristig unter die Arme greift, sondern ihnen eine echte Perspektive eröffnet. „overcome“ baut eine Brücke in die Eigenständigkeit – für all jene, die den Sprung ins Erwachsenenleben sonst kaum schaffen würden. Alle Informationen zum Programm: www.overcome-wa-fkb.de Foto: privat Freuen sich über das neue Projekt „overcome“: (von links) Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese, Teammitglied Andreas Mettler, Projektleiterin Karin Lehmann, Teammitglieder Gabriele Bürk, Lea Simolka, Sabine Schütz und Miriam Kanne sowie Volker Heß (Geschäftsführer Delta Waldeck Frankenberg GmbH).