„Prüfen, rufen, drücken“
13. November 2025
Wiederbelebungs-Workshop für Siebtklässler der Gesamtschule Edertal
Was tun, wenn ein Mensch plötzlich zusammenbricht und nicht mehr atmet? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops an der Gesamtschule Edertal. Gemeinsam mit dem Asklepios-Stadtkrankenhaus Bad Wildungen lernten rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7, wie Wiederbelebung im Ernstfall funktioniert – und dass jeder von ihnen helfen kann.
Angeleitet wurden sie von Notarzt Thomas Ross und Andreas Spratte, Fachkrankenpfleger für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Die beiden vermittelten nicht nur theoretisches Wissen, sondern ließen die Jugendlichen selbst erleben, wie man im Ernstfall richtig handelt.
Jede Schülerin und jeder Schüler bekam eine eigene Übungspuppe, auf der sie die Herzdruckmassage ausprobierten. Im Hintergrund lief der AC/DC-Klassiker „Highway to Hell“ – sein Takt von rund 100 Schlägen pro Minute ist ideal für die Herzdruckmassage. Schnell kamen Fragen auf: „Was mache ich, wenn die Person plötzlich wieder aufwacht?“ Oder „Soll ich weitermachen, bis der Rettungsdienst kommt?“ Geduldig erklärten Ross und Spratte, dass es in solchen Situation keine perfekte Lösung gebe – entscheidend sei, überhaupt zu handeln.
Ein Schüler sagte nachdenklich: „Das hier an der Puppe ist interessant – aber ob ich mich das bei einem echten Menschen trauen würde, weiß ich nicht.“ Andere fühlten sich nach dem Training viel sicherer. „Ich weiß jetzt wenigstens, was ich machen müsste. Das gibt ein gutes Gefühl“, sagte eine Schülerin.
„Das Wichtigste ist, überhaupt etwas zu tun. Nichts ist schlimmer, als einfach wegzuschauen“, betonte Spratte. Angst, etwas falsch zu machen, müsse niemand haben. Viele Jugendliche waren überrascht, wie viel Kraft und Ausdauer man braucht, um die Herzdruckmassage durchzuhalten. „Ich hätte nie gedacht, dass das so anstrengend ist“, sagte eine Teilnehmerin, „aber jetzt weiß ich, dass ich im Notfall keine Angst haben muss, zu helfen.“
Gemeinsam mit Ross und Spratte wiederholten die Jugendlichen immer wieder die drei entscheidenden Schritte: Prüfen, rufen, drücken. Zuerst prüfen, ob die Person bei Bewusstsein ist und normal atmet. Dann sofort den Notruf 112 wählen oder jemanden in der Umgebung darum bitten. Und schließlich – ohne zu zögern – mit der Herzdruckmassage beginnen: kräftig, schnell und in der Mitte des Brustkorbs.
Ross machte deutlich, wie entscheidend das Eingreifen im Ernstfall ist: „Wir kommen manchmal zu Einsätzen, bei denen niemand gedrückt hat – das ist das Schlimmste.“ Sein Appell an die Jugendlichen: Mut zeigen, und keine Angst haben, zu helfen – denn schon wenige Handgriffe können Leben retten. Viele Erwachsene, so Ross, seien oft unsicher, weil ihr eigener Erste-Hilfe-Kurs schon Jahre zurückliege. „Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen früh lernen, was zu tun ist.“
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